Fast genau 10 Jahre nach dem ersten Einsatz unseres Radanhängers musste umgebaut werden. Im Juni 2013 transportierte der zum Radanhänger umfunktionierte Motorradhänger von Franz und Margit das erste Mal 12 Räder von Michelfeld nach Potsdam und zurück – nicht ohne einen Zwischenfall: von einer Streife der Autobahnpolizei wurde das fehlende 100er bemängelt. Ansonsten war alles OK und die verbauten Radhalterungen von Thule konnten und durften die damals benutzten Räder sicher halten (Gewichtsbegrenzung damals: 20kg!).
Abfahrt nach Potsdam, Juni 2013
Die Zeiten haben sich geändert und die sog. „Bioradler“ sind die absolute Ausnahme. Mit der Nutzung von Pedelecs stieg natürlich auch das Gewicht der Räder und die Rahmen (vor allem bei integrierten Akkus) wurden wesentlich dicker.
Wir mussten aus versicherungstechnischen Gründen und wegen der unsicheren Haltepunkte an den Rädern dringend reagieren.
Also wurde nach Abstimmung mit dem Vorstand die Firma Harbeck in Waging am See mit dem Umbau beauftragt. Die Halterungen wurden durch stabilere Ausführungen (für E-Bikes geeignet und mit 30kg belastbar) ersetzt. Die Abstände zwischen den einzelnen Rädern wurden etwas größer, so dass „nur“ noch 10 Räder geladen werden können. Damit sind wir bezüglich kommender „Innovationen“ im Bereich Fahrradtechnik gut gerüstet.
Die Jungfernfahrt hat der „aufgerüstete“ Anhänger auch schon hinter sich: am 21.05.2023 wurden 5 Radler (2 davon Genussradler!) aus Cadenabbia am Comer See abgeholt.
Der "neue" Anhänger in Lugano, Mai 2023
Der nächste Einsatz ist für die Genussradler-Ausfahrt in den Nordschwarzwald (08. bis 10.06.2023) vorgesehen. Dies ist dann auch die Generalprobe mit voller Beladung…
Ideales Radelwetter begleitete die Genussradler bei ihrer Saison-Eröffnungsfahrt 2023. Erst für den späten Nachmittag drohten verschiedene Wetter-Apps mit Regen und Gewitter…
Die Strecke führte über Untermünkheim nach Braunsbach und weiter auf dem Kocher-Jagst-Radweg nach Kocherstetten. In der „Kelterstube“ waren die ausgewählten Speisen bereits online geordert, so dass die Wartezeit sehr kurz ausfiel. Die Bedienungen waren sehr freundlich, das Mittagessen in Ordnung – dann die erste Überraschung: für das Aufladen eines halbvollen Akkus verlangte der Chef des Restaurants (nein, kein Schwabe!) satte 2,50 €!! Das hatten wir in über 15 Jahren genussradeln noch nie erlebt! Dafür gab´s dann keinen Uzo (wie sonst dort üblich) und auch keine ausgedruckten Rechnungsbelege… Sparen geht halt über alles!
Die weitere Fahrt verlief dann unspektakulär nach Künzelsau, wo eine kurze Pause für ein Eis eingelegt wurde. Auf der ehemaligen Bahnstrecke ging es dann bei moderater Steigung bis kurz vor Haag und dann rechts ab in Richtung Gaisbach. Als kultureller Genusspunkt konnte dort im Carmen Würth Forum die sehr farbenfrohe Sonderausstellung von David Hockney besichtigt werden und/oder Kaffee getrunken werden.
Dunkle Wolken hingen drohend am Himmel, als die Radelgruppe sich auf den Weg Richtung Kupferzell und danach Westernach machte. An Wackershofen (dort ging der Käsemarkt gerade seinem Ende entgegen) ging es in etwas zügiger Fahrweise vorbei, um möglichst trocken nach Hause zu kommen.
Die Rechnung ging auf: alle Teilnehmer kamen rechtzeitig nach Hause, bevor der Regen einsetzte - allerdings längst nicht so kräftig, wie von den Meteorologen angekündigt.
Bereitwillig nutzten die Genussradler des TTC Gnadental das Angebot der AOK, an einem Fahrsicherheitstraining für Pedelec-Fahrerinnen und -fahrer teil zu nehmen – zumal das Wetter wider Erwarten optimal mitspielte…
Unter der versierten Leitung eines vom Württembergischen Radsportverband (WRSV) zertifizierten Trainers konnten die Teilnehmer ihre Fahrtechnik verbessern und bekamen viele Tipps, um die Sicherheit im Gelände und im Straßenverkehr zu erhöhen.
Nach Hinweisen auf die Besonderheiten beim Fahren mit Pedelecs und kleinen Korrekturen an den Rädern und Helmen begann der Kurs mit Slalomfahrten bei verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Das möglichst langsame Fahren wurde spielerisch geübt und Hinweise zur optimalen Trittfrequenz beim Radeln gegeben.
Schwerpunkte im ca. 3-stündigen Kurs waren sicheres Bremsen und punktgenaues Anhalten, das „richtige“ Auf- und Absteigen sowie das Anfahren im Berg.
Die teilnehmenden Radler gaben am Ende der Trainingsstunden durchweg sehr positives Feedback zum Programm und der Durchführung der Übungen. Oft war zu hören: „man lernt doch immer wieder was dazu“ und „mit solchen Übungen lernt man sein Rad noch besser beherrschen“.
Die erste Mehrtagestour der Genussradler im Jahr 2022 stand eindeutig unter dem Motto „Sport, Kultur und Genuss“. Bei recht moderaten Temperaturen starteten die Radler an der Steinäckerhalle in Michelfeld ihre Tour nach Röttingen an der Tauber, wo sie nach verdienten Genusspausen in Braunsbach, Langenburg und Niederstetten wohlbehalten ankamen. Die Radcomputer bewiesen: es wurden 79 km mit insgesamt 1000 Höhenmetern gefahren – eine reife Leistung, vor allem für die wenigen „Bio-Radler“!
Den krönenden Abschluss fand der Tag mit einem üppigen Vesper und einer sehr informativen und unterhaltsamen Weinprobe im Weingut Hofmann.
Am nächsten Tag ging´s zur Abwechslung mal fast ohne Steigung nach Bad Mergentheim, wo die Gruppe im Residenzschloss zu einer Führung erwartet wurde. Beginnend mit der Spindeltreppe von Blasius Berwart erhielten die Teilnehmer sehr interessante Einblicke in den Bau und die 300-jährige Geschichte des Schlosses als „provisorischer“ Hauptsitz der Deutschordensritter.
Die anschließende Pause wurde gerne genutzt, um ein Eis, einen Kaffee oder auch einen Eiskaffee zu genießen, bevor es mit den Rädern zum nächsten Ziel, dem Residenzschloss Weikersheim, weiter ging. Auch hier war eine kurze Pause (bzw. Genusspause..) angesagt. Dann ging es die letzte Strecke auf dem Taubertal-Radweg zurück nach Röttingen.
Nach dem Duschen und „Aufbretzeln“ konnten sich im Innenhof des Weingutes „Fries“ alle stärken, bevor es zum absoluten Highlight des Tages und der Ausfahrt ging: dem Musical „Zorro“. Im historischen Hof von Burg Brattenstein waren Tische und Stühle aufgebaut, so dass man zu den speziell zum Anlass gebackenen würzigen „Zorro-Bretzeln“ den regionalen Wein genießen konnte. Da konnte niemand widerstehen!
Pünktlich begann dann das mit Spannung erwartete Musical „Zorro“. Das Mantel- und Degen-Abenteuer um den Rächer mit der schwarzen Maske brachte spanisches Flair mit fetzigen Rhythmen und schönen Balladen, mit Flamenco-Gitarren und rasanten Fechtkämpfen auf die Bühne und begeisterte alle Zuschauer. Besonders die unvergessenen Melodien der Gipsy Kings (wie „Bamboleo“ oder „Baila Me“) und Kristin Schulze als Zigeunerin Inez werden sicher lange in Erinnerung bleiben…
Früh am nächsten Morgen machte sich die Radelgruppe wieder auf den Heimweg. Auf etwas abgewandelter Strecke aber mit den bereits bekannten „Einkehrschwüngen“ ging es diesmal in sengender Hitze bis Braunsbach, wo sich jeder im „Löwen“ ein letztes Mal stärken und auf die letzten Steigungen vorbereiten konnte.
Nach knapp 200 km Strecke in praller Sonne auf der Hohenloher Ebene, aber auch durch schattige Wälder und entlang von Bächen, Flüsschen und der Tauber waren am späten Nachmittag alle wieder wohlbehalten und um einige Erlebnisse reicher zu Hause. Die Einstufung als „schwere Strecke“ war nicht untertrieben!